Tannheimer Tal – Montag, 16.10.2006

Auch an unserem letzten Tag begrüßt uns traumhaftes Oktoberwetter:

Bevor wir zum Aggenstein aufbrechen, machen wir noch das obligatorische Gruppenfoto:

Erneut völlig naiv und ahnunglos denke ich mir, dass das heute ja wohl eine ganz lockere Unternehmung wird – zur Erinnerung: Die Bad Kissinger Hütte liegt sozusagen direkt unter dem Gipfel des Aggenstein:

Warum aber gehen wir dann in Teufels Namen bergab?!?

Zunächst bin ich etwas skeptisch, doch als mir Dirk erklärt, dass wir eine (fast) echte Überschreitung des Aggenstein planen, indem wir den Berg sozusagen von hinten aufzäumen, bin auch ich selbstverständlich sofort Feuer und Flamme!

Auch, wenn der Steig hinauf etwas ausgesetzt ist und der eine oder andere angeberische Bergfex von oben ein paar Egons lostritt, meistern wir alle die Herausforderung mit Bravour und kommen heil und wohlbehalten an der Überschreitungsscharte an, an der wir unser Rucksacklager aufschlagen – was ich sogleich für erste Versuche von moderner Kunst am Berg nutze:

Heldenhaft opfere ich dann mein Gipfelglück, um während des gewagten Aufstiegs des Restes der Expeditions-Mannschaft mit Zähnen und Klauen 9 Rucksäcke zu verteidigen:

Hin- und hergerissen zwischen Bangen und Hoffen beobachte ich von unten den Kletterfels:

Zwischendrin muss ich allerdings vor allem Anettes Rucksack (dem sie schon seit langem treu ist!) gegen wilde Bestien der Berge verteidigen:

Ansonsten ist es eine wahre Freude, den anderen beim Kraxeln zuzusehen:

Wie Gemsen, Äffchen, Koala-Bären und/oder Storche streben sie gen Himmel:

Und dann sind alle oben (und ich bin aus unerfindlichen Gründen richtig stolz!):

Fast macht sich schon Wehmut breit … es ist einfach zu schön hier in den Bergen:

Bevor es dann aber endgültig wieder ins (nebelige) Tal geht, machen wir noch einmal Zwischenstation auf der Sonnenterrasse der Hütte, verwöhnen uns mit kulinarischen Leckereien und erlesenen Flüssigkeiten und genießen noch einmal in vollen Zügen die herrliche Oktober-Sonne:

Dass es vom abschließenden Abstieg nach Grän keine Bilder gibt, liegt zumindest zum Teil daran, dass ich persönlich gar nicht mehr zum Fotografieren kam, da ich vollauf damit beschäftigt war, meinen Ruf der „ewigen Nachhut” wenigstens im Abstieg und in flachem Gelände wieder aufzuweichen (jedenfalls hat sich Karsten bestimmt gewundert, dass ich auf einmal bei seinem Renntier-Schritt mithalten konnte *grins*).
Karsten musste darüber hinaus sowieso einen Zahn zulegen, da er am Abend noch einer Familien-Verköstigung beiwohnen musste, und so konnten wir zwei leider auch nicht beim gemeinsamen Abschiedstrunk in der Burgschänke dabei sein.
Dafür hatten wir noch eine wunderschöne Rückfahrt (am Plansee entlang), auf der wir mit fast magischen Sonnenlicht- und Nebel-Szenen über dem Wasser zwischen den Gebirgsketten verabschiedet wurden!

Und als ich dann zu Hause ankam und anscheinend immer noch ein überbreites Grinsen im Gesicht hatte, fragte mich meine Mitbewohnerin (die übrigens aus Leonberg kommt *grins*), was mir denn widerfahren sei.

Meine selige Antwort: „Ich war unterwegs mit der Schwaben-Mafia!”

*Satire aus*

Fazit: Es waren traumhaft schöne drei Tage im Tannheimer Tal mit supernetten Leuten. Ich würde mich sehr freuen, alle mal wiederzusehen! (Und natürlich auch, evtl. den einen oder die andere als Sektions-Mitglied begrüßen zu dürfen … *g*)

Und was ich unbedingt noch loswerden will:

Tausend Dank an Trenker, der nicht nur eine ganz tolle (und flexible) Touren- und Hüttenauswahl getroffen hat, sondern auch eine äußerst angenehme und unaufdringliche, dennoch jederzeit absolute Sicherheit vermittelnde Art hatte zu führen!

Und, lieber Trenker, dein Wanderstab ist einsame klasse *grins*!

So, jetzt bleibt mir nur noch zu hoffen, dass ich möglichst wenig durcheinander gebracht habe, und bin gespannt auf Feedback im Alpinforum unter „Tourenberichte”, wo ich einen zusätzlichen Thread zu dieser Tour einrichten werde …

Ulli

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