Eine Woche im Defereggental / Osttirol


Montag, 15.08. - Wetterkreuz und Langschneid

Mariä Himmelfahrt ist in Österreich natürlich Feiertag, und der beginnt hier traditionell am Morgen mit Aufmarsch von Kapelle und Schützen und wird nach der Kirche mit einem Waldfest bis in die Nacht gefeiert.

Das morgendliche Spektakel wollte Tarkan sich nicht entgehen lassen, also war Zeit für ein gemütliches Frühstück und etwas Brauchtum vor dem Abmarsch um 11 Uhr. Das schlechte Wetter gestern hat gar nicht mal so wenig Schnee bis unter 2.500m gebracht, aber das kann uns heute nicht stören, heute wird es technisch nicht sehr schwierig.

Wir überqueren die Schwarzach und steigen südlich des Ortes schnell steil im Wald bergauf. Heidelbeeren wohin das Auge blickt, so viele, dass sie noch nicht einmal direkt am vielbegangenen Wanderweg abgeerntet sind. Und es riecht nicht nur nach Pilzen, man sieht auch jede Menge, allerdings sind hier die eßbaren offenbar schon von anderen Wanderern entdeckt worden.

Nach nicht ganz 2 Stunden erreichen wir das erste Etappenziel und sind am Wetterkreuz (2.230m). Es ist angenehm warm, zwar wolkig, aber die Sonne kommt immer wieder durch, so dass es sich gut aushalten lässt.

© Pet 2005
Massives Gipfelkreuz am Wetterkreuz

© Pet 2005
Der Blick zum Skigebiet ist im Sommer gar nicht so schlimm, aber es ist ja auch nur ein winziges Gebiet, in dem alle Erweiterungspläne bisher zum Glück immer wieder abgeschmettert wurden.

Wir bleiben eine halbe Stunde in der Sonne sitzen und machen uns dann an den Weiterweg, den Rücken hinauf zur Langschneid (2.688m). Ich weiß nicht, wie oft ich schon am Wetterkreuz war, nicht ganz so oft auf der Langschneid, aber immer wieder vergesse ich, dass auf dem Weg auch immer ein schneidender Wind geht.

Der Schnee von gestern ist inzwischen zum grössten Teil getaut, aber trotzdem ziehen wir am Gipfel ganz schnell Mütze und Anorak über.

© Pet 2005
Blickrichtung Lasörling und Großvenediger, von denen ist nur leider nichts zu sehen!

© Pet 2005
Die Weiße Spitze (2.956m) ist neben einem Normalweg auch über diesen wunderschönen Nordgrat zu besteigen (II, einige Stellen III)

Gipfelrast lassen wir ausfallen und machen uns an den Abstieg über die Ragötzllenke zur Ragötzlalm. Hier befinden wir uns jetzt auf der Winterroute, die Langschneid ist nämlich eine beliebte und nicht allzu schwere Skitour - und wenn man die Hänge so betrachtet, bekommt man richtig Lust darauf!

Die Ragötzlalm (2.115m) ist eine einfache Alm mit einfachen Speisen, Buttermilch, Hollerblütensaft und Graukas, da muss man einfach kurz sitzenbleiben, auch wenn weiter unten noch die Bruggeralm (1.818m) auf unseren Besuch wartet.

Auf der Bruggeralm müssen wir einkehren, sie wird im Sommer von der gleichen Familie bewirtschaftet wie unsere Lieblings-Winterhütte im Skigebiet. Wir gönnen uns einen Russ´n (inzwischen fragen sie auch nicht mehr nach, was das ist *g*) und machen uns an den Rückweg, zunächst über schöne Almwiesen und dann wieder in den Wald.

© Pet 2005
Blick von der Brugger Alm ins Brugger Almtal, ganz hinten links das Große Degenhorn

Im Wald wieder massenhaft Pilze, aber die lassen wir lieber stehen… und das nicht, weil das Sammeln in Tirol an ungeraden Tagen verboten ist!

© Pet 2005
Der erinnert mich tierisch an die Tomate mit Mayo-Tupfern auf den Kalten Buffets in den 70ern *g*

Gegen 19h sind wir wieder an der Schwarzach im Tal und marschieren direkt weiter zum Festplatz, wo wir uns noch ein Hendl nebst Bier gönnen. Es ist für Mitte August leider empflindich kühl und so ziehen wir die Dusche dem Tanzboden vor und begeben uns heim.

Morgen wollen wir auf die Seespitze und da sollten wir spätestens um 6 Uhr aufstehen. Aber erstens kommt es anders…

Weiter geht´s mit Mittwoch - Seespitze

 

zur Hauptseite


Copyright (c) 2005 Sektion Alpen.Net