Pulver im Sellrain – Saisonstart - 17.-18.03.2007


17./18.03.2007: Endlich wieder Bussaison. Da kann man spät abends anreisen und im Bus schlafen und ist morgens ausgeruht (?) am Start.

Der Hüttenweg ist gemächlich und leicht – der kalte Wind, der uns entgegenbläst, macht den Aufstieg aber dennoch anstrengend. Wir nehmen den kalten Wind aber gerne in Kauf, hält er doch die Wolken in Schach, die von Norden herandrängen und laut Wetterbericht für schlechtes Wetter sorgen sollen.

Der Hüttenwirt auf der Pforzheimer Hütte will uns zunächst wieder ins Tal schicken, hat glücklicherweise aber ein Einsehen und doch noch zwei Lager für uns frei. Auf den einen Meter Neuschnee ist er so stolz, als hätte er ihn selbst gemacht. Er erzählt uns ausführlich, dass alle Touren in seinem Gebiet befahrbar seien. Und wirklich, wenn auch manche Flanke und viele Grate südseitig bis auf 3000 Meter Höhe aper sind, die Nordseiten sind voller weißem Pulver und mir nicht immer geheuer. Während wir uns mit Knödelsuppe stärken, nimmt der Wind weiter zu und es beginnt sich einzutrüben. Wir wollen wir noch "schnell" auf dem Samerschlag. Schon erstaunlich, dass so ein bißchen Wind einen so langsam machen kann ... bei mancher Böe einfach mal geduckt gegen den Hang lehnen und abwarten. Verbissen wühlen wir uns – diesmal soll es halt mal wieder ein Gipfel sein – den Hang rauf, folgen einer Sackgassen-Spur und haben dafür dann weiter oben eine längere Querung. Weitere Gipfelaspiranten schauen uns von unten zu und gehen – nach unserem Anblick - den steilen Hang direkt an. Das scheint aber auch nicht besser zu sein, denn sie holen nicht auf. Irgendwo am Hang deponieren letztlich alle ihre Ski und Großfüße und stapfen den Rest zu Fuß hinauf.

Werner friert – ein eher unübliches Bild. Schnelle Flucht zur warmen Hütte ...

Am nächsten Tag schwächle ich wenig und schiebe alle Schuld auf das Sauerkraut zum Abendessen. Wir schleichen – bei strahlendem Wetter und vom Wind mit Eiskristallen gepiesackt – langsam zum Gleirschjöchl hinauf.

Dort wird es dann erst richtig windig. Dafür weitet sich aber auch schon der Ausblick

und dem Grat weiter nach oben folgend halten wir immer mal wieder an, um die Aussicht zu genießen

Ein Stück weit muss Werner die Ski tragen – zuviel Gras und Steine. Die letzten 100 (?) Höhenmeter werden geknickt und die höchste Graterhebung zum Gipfel erklärt – der echte mag heute ruhig unbesucht bleiben.

Bei diesen Windböen noch mal hinab und wieder hinauf, mit Ski zum Teil nicht begehbar, weil zu wenig Schnee, zu Fuß aber zu viel – das muss nicht sein. Die Aussicht ist auch so phantastisch und als wir vom Grat herabsteigen, finden wir sogar eine windberuhigtes Fleckchen in der Wand für eine Brotzeit mit Fernblick. Der Weg zurück zum Jöchl auf dem windverblasenen Grat demonstriert sehr schön die Bedeutung von "Windchill".

Als wir am Joch in den sonnigen, windgeschützten Hang eintauchen, muss ich erst mal ein paar Hüllen abstreifen – es fühlt sich an, als würde die Temperatur von einem Moment auf den anderen um 10 oder gar 20 Grad ansteigen. Die Abfahrt ist vergnüglich – sogar die Schneeschuhe "fahren". Ab der Hütte lässt Werner die Ski laufen und sitzt dann am Auto fast eine Stunde herum, bis die Geldfußdohle endlich hinterhergehaxelt kommt.

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